Über uns

In Deutschland gibt es ca. 15.000 Verbände. Eine Vielzahl davon sind Berufsverbände. Trotz dieser hohen Anzahl von Verbänden fand sich keine Organisation, in denen wir Brennholz produzierende Betriebe unsere Interessen auch nur annäherungsweise wiederfinden konnten. Obwohl seit Menschengedenken mit Holz geheizt wird, gab es dafür keinen regulierenden Markt.

Bis in die 70er-Jahre wurde ein Teil des Brennholzbedarfes durch die gewerblichen Kohlehändler abgedeckt. Diese stellten aber dem Lauf der Zeit folgend ihren Handel komplett auf Erdöl um. Ab den 70er-Jahren wurde der Bedarf an Brennholz daher überwiegend von Landwirten als Nebenerwerb und von privaten Selbstwerbern, die meist kleinere Mengen zur Finanzierung ihres eigenen Bedarfes von privat an privat verkauften, abgedeckt. Erst mit Einsetzen des Brennholzbooms um die Jahrtausendwende entwickelten sich wieder gewerbliche Brennholzbetriebe. Diese Betriebe sahen sich allerdings einem total verzerrten Wettbewerb ausgesetzt, da weiterhin ein Großteil des Brennholzbedarfes unter der Hand an jeder Steuer vorbei verkauft wurde. Erschwerend kam hinzu, dass es keinerlei verbindliche Vorgaben bezüglich der Qualität von Scheitholz gab.

Im Jahr 2006 wurde dann der Bundesverband Brennholzhandel und Brennholzproduktion e.V. gegründet. Vorrangiges Ziel war es, einen fairen Handel auf dem Brennholzmarkt zu schaffen. Schnell war klar, dass dieses nur dadurch zu erreichen sein würde, wenn man sowohl die Interessen der Brennholzhändler war nimmt, sich aber auch gleichzeitig dem Verbraucherschutz widmet.

Qualitätskriterien werden geboren

Es war erstaunlich, dass obwohl mehr als 20 Millionen Kubikmeter Holz jährlich in deutschen Kaminöfen verbrannt werden, es keinerlei Regularien bezüglich der Beschaffenheit und der Qualität von Scheitholz gab. Somit war es einem Verbraucher unmöglich, einen objektiven Preisvergleich der angebotenen Ware anzustellen. Um aber einen fairen Handel zu ermöglichen, ist es unumgänglich, dem Verbraucher die Voraussetzungen für einen objektiven Preisvergleich zu ermöglichen. Dabei setzt sich der Preis bekanntlich aus mehreren Parametern zusammen, die da sind:

  • Menge
  • Beschaffenheit der Ware
  • Service
  • Beratung

Bereits bei der Menge herrschte am Markt das totale Chaos. Üblich wurde die Menge mit Raummeter bezeichnet, auch als Ster bekannt. Der Ursprung dieses Maßes entstammt aus der händischen Verarbeitung von Scheitholz. In der Regel wurden aus Kronenholz und Durchforstungsholz Meterstücke gesägt, aufgespalten und zum Trocknen aufgestapelt. 1 Meter Länge, 1 Meter Breite und 1,04 Meter Höhe ergab einen Raummeter. Nach der Trocknung wurde das Holz in gleichgroße Stücke gesägt, üblich waren Längen von 33 cm und 25 cm. Mit der Veredlung von ein Meter langen Stücken in ofenfertige Scheite ging natürlich das Ursprungsmaß verloren. Stapelte man die losen Stücke aufeinander, wurde ein weiteres Maß erzeugt. Dennoch wurde; und wird auch leider immer noch, fleißig mit dem Maß Raummeter verkauft, obwohl die Menge nicht mehr dem Ursprungsmaß entspricht.

Neben der Menge spielt bei einer Preisfindung natürlich die Beschaffenheit der Ware eine wesentliche Rolle. Da sei zuerst die Art der Ware erwähnt. Es gibt unter den einzelnen Baumarten erhebliche Unterschiede. Für den Verbraucher ist neben dem Heizwert auch das Abbrennverhalten von Bedeutung. Die Größe der Holzscheite ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium für die Preisfindung. Passt das Scheit nicht zum Brennraum, ist ein ordentlicher Abbrand nicht gewährleistet. Um überhaupt einen realistischen Preisvergleich anstellen zu können, ist der Feuchtegehalt des Holzes überaus wichtig. Je feuchter das Holz, desto geringer der Heizwert!

Zum Service eines Brennholzanbieters zählen nicht nur die pünktliche Lieferung und eine nachvollziehbare Buchhaltung, auch die Reinigung der Ware von Spänen, loser Rinde und Erdresten sollte selbstverständlich sein. Nicht unbeachtet sollte bleiben, in wieweit der Händler auch zukünftig die Belieferung sicherstellen kann.

Die Beratung ist gerade beim Brennholzhandel ein absolutes Muss. Unsere Wälder unterliegen einem ständigen Wandel. Damit auch die Verfügbarkeit einzelner Holzsorten aus der Region. Die natürlichste Art des Wandels ist das Wachstum der Bäume. Aber auch Stürme, Trockenheit, Pilz-und Insektenbefall können die geplante Holzernte beeinträchtigen. Der Verbraucher sollte von einem seriösen Brennholzhändler verlangen können, dass er umfangreich über Holzsorten, deren Verfügbarkeit, dem Brennverhalten, den Lagermöglichkeiten, den gesetzliche Bestimmungen und den richtigen Umgang mit dem Kaminofen informieren kann.

Aus all diesen Überlegungen heraus hat der Verband die Qualitätskriterien für Scheitholz eingeführt. Damit haben Verbraucher erstmalig eine grobe Richtschnur an der Hand, um einen realistischen Preisvergleich durchführen zu können.

Der Verband und die Politik

Am Anfang bestand die Aktivität des Verbandes gegenüber der Politik darin, die Politiker auf die verzerrten Wettbewerbsbedingungen unter den Brennholzhändlern hinzuweisen. Natürlich war damit die Hoffnung verbunden, dass den Anbietern, die sich an keinerlei gesetzlichen Auflagen hielten, Einhalt geboten wurde. Schnell wurde erkannt, dass die bloßen Appelle an die Politik nicht zielführend waren. Das lag nicht daran, dass die Politik die Sache nicht ernst nahm, sondern einfach an fehlendem Manpower in den Behörden.
Von dieser Erkenntnis an wurde die Arbeit des Verbandes vollkommen neu ausgerichtet. Die erarbeiteten Grundlagen für einen fairen Handel mit Brennholz musste sowohl der Politik, als auch den Verbrauchern möglichst breitgestreut vermittelt werden. Mit der Holzfachschule Bad Wildungen wurde ein gemeinsames Projekt „ Gescheites Brennholz“ gestartet, welches auch von der EU gefördert wurde. Erstmalig wurde der Brennholzmarkt und dessen Akteure mit wissenschaftlicher Begleitung genau untersucht. Dieses Projekt war der Einstieg für die Anerkennung unseres Verbandes auf politischer Ebene als meinungsbildender Verband der Brennholzbranche. Inzwischen sind die Aktivitäten des Verbandes auf politischer Ebene äußerst vielfältig. Aber nicht nur der ständige Dialog mit der Politik und die Mitarbeit bei der Gestaltung von Gesetzen und Verordnungen zählt für uns zur politischen Arbeit. Auch die Begleitung unserer Mitglieder bei strittigen Angelegenheiten mit ihren örtlichen Behörden und die Einbringung in branchenübergreifende Netzwerke rund um die Themen Holzrohstoff, Energie , Arbeitssicherheit und Verbraucherschutz zählen zu unseren Aufgaben.

Der Verband und seine Mitglieder

100 Mitgliedsbetriebe zählt der Verband aktuell. Obwohl immer mehr kleinere Betriebe ihren Brennholzhandel aufgeben, ist die Mitgliederzahl über Jahre nicht nur konstant, sondern wächst Jahr für Jahr kontinuierlich. Längst stellen für unsere Mitglieder die verbindlichen Qualitätsvorgaben kein Problem mehr dar. Selbst der kleinste Nebenerwerbsbetrieb verfügt über eine ordentliche Buchführung, eine genehmigte Betriebsstätte, eine interne Qualitätskontrolle und einen Umgang mit seinen Kunden, der durch ständige Weiterbildung sowie durch Kompetenz und Freundlichkeit überzeugt. Dinge, die bei vielen nicht organisierten Händlern in dieser Branche noch längst keine Selbstverständlichkeit sind. Eines aber verbindet alle unsere Mitglieder: Die Freude am Brennholz und der Umgang mit dem Rohstoff Holz.

Der Verband und die Umwelt

Immer wieder geraten die Kaminöfen in den Fokus der sogenannten Umweltschützer. Dabei gehen die Forderungen dieser Aktivisten von Regulierungen der Betriebszeiten bis hin zu generellen Verboten von Kaminöfen. Ohne Frage muss man die Argumente der seriösen Umweltschützer aber ernst nehmen. Dabei macht es wenig Sinn, sich auf endlose Diskussionen mit den Kaminofengegnern einzulassen. Vielmahr stehen wir für eine objektive Aufklärung der Verbraucher. Dazu zählen neben den positiven Merkmalen natürlich auch die negativen Begleiterscheinungen beim Betreiben eines Kaminofens. Solange die positiven Merkmale deutlich überwiegen und es keine umweltfreundlichere Alternative zum Brennholz gibt, werden wir uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen eine Regulierung oder ein Verbot von Ofenheizungen einsetzen.

Der Verband und die Verbraucher

Jegliche Aktionen und Handlungen des Verbandes sollen vorrangig dazu dienen, unseren Mitgliedern ein gutes und zufriedenstellendes Auskommen zu sichern. Dass kann in erster Linie nur dadurch erreicht werden, indem es genügend zufriedene Kunden für unsere Mitglieder gibt. Für einen zufriedenen Kunden gibt es nur ein Grundrezept: Der faire und ehrliche Handel. Preis und Leistung muss ebenso stimmen wie Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit. Darauf ist das gesamte Handeln des Verbandes aufgebaut. Ehrliche Berichterstattung mit Hinweis auf die Bezugsquellen sind ein Muss. Vermeidung von unnötigen Regularien für den Handel mit Brennholz sind stets das Bestreben des Verbandes. Solange Kunde und Händler sich einig sind, bedarf es dieser nicht. Einzige unumstößliche Aussage des Verbandes ist die Ablehnung jeglicher Umrechnungsformeln zwischen den jeweiligen Handelsmaßen. Erlaubt ist nur das, was der Kunde auch selbst überprüfen kann.
Obwohl der Verband vorrangig als Interessenvertretung für den Brennholzhändler fungiert, steht er jedem Verbraucher als Anlaufstelle für die Beschwerde über ein Verbandsmitglied zur Verfügung. Bislang konnten solche wenigen Beschwerden immer zum Wohle aller Beteiligten aus der Welt geräumt werden.

Der Verband und die Zertifizierung

Viele unserer Betriebe lassen sich über ihre Eigenverpflichtung zur Qualitätskontrolle durch ein unabhängiges Institut zertifizieren. Unser Verband ist dazu eine Kooperation mit dem Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF) eingegangen. Gemeinsam wollen wir mit der Zertifizierung folgendes erreichen. Alle zertifizierten Betriebe arbeiten auf dem gleichen Wissensstand. Die Betriebe erfüllen alle gesetzlich vorgeschriebenen Auflagen und verpflichten sich, überwiegend regionales Holz zu verarbeiten. Durch nachgewiesene Schulungen sind diese Betriebe in der Lage, den Verbraucher auch über den umweltschonenden Umgang mit seinem Kaminofen zu beraten, um dadurch aktiv zum Umweltschutz beizutragen. Eigentlich erfüllen unsere Betriebe diese Voraussetzungen auch ohne zusätzliche Zertifizierung. Wir halten es aber für dringend notwendig, der Politik gegenüber ein Zeichen zu setzen, dass wir als Verband gemeinsam mit unseren Mitgliedern aus eigenem Antrieb heraus dazu beizutragen, die Umweltbelastung durch sachgerechtes Betreiben von Kaminöfen zu reduzieren. Dies erreichen wir durch die Bereitstellung erstklassiger Ware und durch die fachliche Beratung unserer Kunden.