Wissenswertes über den Heizwert von Brennholz

Liebe/r Verbraucher/In

Kaum ein Brennholzlieferant versäumt es, seine Kunden über den Heizwert der verschiedenen Holzarten zu informieren. Dabei werden in der Regel Heizwerttabellen verwendet. Darin wird mal der Brennwert, mal der Heizwert, oder auch beides angegeben. Gemessen wird entweder in KWh/rm oder in KWh/kg. Geliefert wird das benötigte Brennholz aber in der Regel lose geschüttet (Srm ). Dieser Wert ist aber in kaum einer Tabelle zu finden!

Wie sollen Sie als Laie beurteilen können, wieviel Wärme Sie nun mit Ihrer Brennholzlieferung erhalten haben?

Schauen Sie sich zunächst einmal eine offizielle Aussage bezüglich des Heiz- oder Brennwertes an.

Der Brennwert berücksichtigt sowohl die notwendige Energie zum Aufheizen der Verbrennungsluft und der Abgase als auch die Kondensationsenthalpie der bei der Abkühlung kondensierenden Flüssigkeiten, insbesondere des bei der Verbrennung von wasserstoffhaltigen Brennstoffen entstehenden Wassers. Im Gegensatz dazu bezeichnet der Heizwert (ehem. „unterer Heizwert“) die Energie, die bei der Verbrennung und anschließenden Abkühlung auf die Ausgangstemperatur des brennbaren Gemisches frei wird, wobei das Verbrennungswasser noch gasförmig vorliegt. Der Heizwert von wasserstoffreichen Brennstoffen ist deshalb deutlich geringer als deren Brennwert, und zwar um den Betrag der Kondensationsenthalpie des bei der Verbrennung gebildeten Wassers.

Quelle: Wikipedia

Also mal ehrlich, sind Sie jetzt einen Grad schlauer ? Wie können Sie denn nun wirklich ganz einfach beurteilen, wie hoch der Heizwert Ihres gelieferten Brennholzes ist?
Dazu unsere ehrliche Antwort: Gar nicht! Es sei denn, Sie haben einen Wärmemengenzähler an Ihrem Ofen verbaut, was aber höchst selten vorkommt.
Natürlich liegt in den Tabellen ein Hauch von Wahrheit. Man muss sie mit den Kraftstoffverbrauchsangeben von Automobilen vergleichen. Diese werden auf einem Prüfstand nach genau festgelegten Regeln ermittelt, die aber von den tatsächlichen Werten im täglichen Einsatz erheblich abweichen können.

Es gibt dennoch eine recht einfache Möglichkeit, die Qualität des Brennholzes über drei Faktoren auf seinen Heizwert hin zu überprüfen. Mit dem gewonnenen Wert ist es dann auch möglich, einen halbwegs zuverlässigen Preisvergleich anzustellen.

Die in Absatz 1 Nummer 4 bis 8 und 13 genannten Brennstoffe dürfen in Feuerungsanlagen nur eingesetzt werden, wenn ihr Feuchtegehalt unter 25 Prozent bezogen auf das Trocken- oder Darrgewicht des Brennstoffs liegt.
Quelle: 1. BImSchV
Soweit die gesetzliche Vorgabe für die Beschaffenheit von „trockenem Brennholz“. Allerdings wird heute vielmals trockenes Brennholz geliefert, bei dem der Feuchtegehalt wesentlich geringer ist. Restfeuchten von um die 15% sind durch technische Trocknungsmethoden durchaus gängig.
5% weniger Restfeuchte ergibt etwa einen 7 % höheren Heizwert

Bei einem Schüttraummeter Preis von 80,00 € ergibt dies schnell mal einen Preisvorteil von
8,00 € und mehr gegenüber der Ware mit wesentlich höherer Restfeuchte, obwohl sich alles im gesetzlichen Rahmen bewegt.
Um die Restfeuchte messen zu können, benötig man zunächst ein Feuchtemessgerät. Die gibt es schon für wenig Geld zu kaufen. Das zu messende Scheitholz spaltet man zunächst in der Mitte auf. Dann misst man an drei verschiedenen Punkten quer zur Faserung die Restfeuchte. Die Werte werden addiert und dann durch drei geteilt. Dies macht man mit drei bis fünf Scheiten aus einer Lieferung.
Je geringer die ermittelte Restfeuchte ist, je höher ist dann der Heizwert.
Achtung: Alles über 25 % Restfeuchte darf in einem normalen Kaminofen nicht verbrannt werden!

Je schwerer das Holz ist, je größer ist der Heizwert. Aber Vorsicht! Nasses Holz ist immer schwerer als trockenes Holz, weil es noch eine Menge Wasser speichert. Darüber hinaus spielt auch die Holzart eine große Rolle. Dem zu Folge ist das Gewicht immer in Verbindung mit der Restfeuchte zu betrachten. Man müsste also gleich große Stücke der gleichen Holzart mit derselben Restfeuchte untereinander vergleichen. Was für ein Aufwand!
Also: Den Heizwert nach Gewicht zu ermitteln ist für einen Laien fast unmöglich!

Den größten Heizwert erhält man aus den Nadelhölzern, obwohl es doch überall verkündet wird, dass Buche den höchsten Heizwert hat. Wie können wir also so eine Behauptung aufstellen? Ganz einfach, wir beziehen uns bei dieser Aussage auf das Gewicht. Ein Kilogramm Fichte spendet bei gleicher Restfeuchte ungefähr 4 – 5 % mehr Energie. Allerdings ist Fichte wesentlich leichter als Buche, so dass bei einem Schüttraummeter als Handelsmaß die Buche wieder in Vorteil ist.

Wir haben vor einiger Zeit einmal alle gängigen Holzarten darauf hin überprüft, wie lange sie in einem Brennzyklus anhalten. Dazu wurde eine Brennkammer von Brunner mit elektronischer Steuerung benutzt, um für alle Hölzer die gleichen Bedingungen sicher zu stellen. Die Scheite waren alle gleich groß und hatten dieselbe Restfeuchte. Die Brennkammer wurde vorgeheizt, bis ein anständiges Glutbett vorhanden war. Dann wurde jeweils die gleiche Menge Holz aufgelegt. ( Volumen ) Gestoppt wurde die Zeit dann wieder, wenn im Ofen ein anständiges Glutbett erreicht war. Von den Ergebnissen waren wir äußerst erstaunt. Die kürzeste Zeit betrug 2 Stunden, 15 Minuten und die längste Zeit 2 Stunden, 30 Minuten. Verbrannt wurden die Holzarten: Buche, Eiche, Bergahorn, Esche, Lärche, Kirsche und Birke.
Seit diesem sehr realistischen Eigenversuch sind wir mit Aussagen zum Heizwert der verschiedenen Holzarten sehr vorsichtig, können jedoch folgende Aussage unterstreichen:
Zur Wärmeerhaltung eignen sich generell alle Hartholzarten, wie Buche, Ahorn, Birke, Eiche, Kirsche usw. Zum Anfeuern ist das Nadelholz, wie Fichte, Tanne, Lärche, Douglasie, usw. , bestens geeignet, weil sie schnell den Ofen und den Schornstein erwärmen.

 

Liebe Brennholzkundin, lieber Brennholzkunde,

es ist schon bedauerlich, dass man beim Brennholzkauf die Ware nicht nach genormten Vorgaben auf seine Qualität hin überprüfen kann. Solche aufzustellen, ist auch fast unmöglich. Holz ist leider kein homogener Stoff und zu unterschiedlich ist es in seiner gewachsenen Beschaffenheit. Daher ist ein objektiver Preisvergleich vor dem Kauf äußerst schwierig. Aber eines haben alle Holzarten gemeinsam. Als heimischer Rohstoff ist es in seiner Ökobilanz unübertroffen und die Wertschöpfung bleibt zum überwiegenden Teil in der Region. Darüber hinaus schafft das Heizen mit Holz neben der Wärme eine Behaglichkeit, die wir in dieser hektischen Zeit so oft vermissen.
Scheitholz mit Qualität und Garantie.
Dazu stehen unsere Mitglieder, denn Brennholzkauf ist Vertrauenssache !